Dagmar Eichhorn

Als Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin  an der Akademie der Arbeit in der Johann Wolfgang Goethe Universität in Frankfurt  war Eichhorn für die Ausbildung von hauptamtlichen GewerkschaftsfunktionärInnenen verantwortlich. Über 15 Jahre prägte sie die politische Erwachsenenbildung in Rüsselsheim in ihrer Funktion als Geschäftsführerin von Arbeit und Leben, einer Kooperation von DGB und VHS Rüsselsheim,  entscheidend mit.

In dem Prozess des Umbruches der Industriestadt Rüsselsheim, bedingt durch die Tertiärisierung der Adam Opel AG, die sich  als herkömmliches Produktionsunternehmen mehr der Forschung, Entwicklung und Dienstleistung zuwandte, entstand die umfassende Studie mit dem Titel „Intervention im Umbruch der Stadt. Eine Studie zur Opelstadt Rüsselsheim“, Wirtschaftspolitische Gesellschaft von 1945 e.V. (Hrsg.) und die Studie „Wege zu einer sozialen Stadt der Zukunft. Untersuchung zur Verbesserung sozialer und kultureller Lebenssituationen von Menschen mit niedrigen Einkommen in Rüsselsheim“. Im Auftrag der Oberbürgermeisterin leitete Dagmar Eichhorn den Arbeitskreis „Wirtschaftsförderung und Stadtmarketing für Rüsselsheim“. Daraus entwickelte sie die Studie mit dem Titel „ Standort Zukunft. Programm zur Wirtschaftentwicklung für Rüsselsheim 2020“. Sie wurde konkretisiert durch Konzeptionen für Projekte zur sozialen und kulturellen Veränderung in Public Private Partnership. Als Mitglied des Magistrats der Stadt Rüsselsheim konnte sie ihre Fähigkeiten und theoretische Erkenntnisse in praktische Stadtpolitik umsetzen.

In Zusammenarbeit mit dem Maler Hans Diebschlag gestaltete sie Kunstausstellungen, die in den sozialen und kulturellen Kontext von Opel und Rüsselsheim eingebettet sind.

Insbesondere in den Krisenzeiten von Opel setzte Eichhorn nachhaltige Zeichen in der Verbindung der Marke Opel, Kunst und Kultur als Zeichen der Identifikation der Menschen und der Region mit dem Traditionsunternehmen.

Beispielhaft in der Erinnerungskultur initiierte sie  die Aufarbeitung der tragischen Geschichte Rüsselsheims, als im August 1944 amerikanische Kriegsgefangene von einfachen Bürgern gelyncht wurden. Dialog und Versöhnung waren Begriffe der Trauerarbeit wie der Aufklärung, die in öffentlichen Dialogen, Gedenkveranstaltungen und schließlich dem Mahnmal für die Ermordeten mündeten. Mit dem forum urbanum förderte sie bürgerschaftliches wie ehrenamtliches Engagement.

Seit 1993 ist Dagmar Eichhorn Geschäftsführerin von forum urbanum. Sie ist  verheiratet und Mutter von zwei erwachsenen Söhnen.

Dagmar Eichhorn, Hans Diebschlag, Holger Kimmes, Jörg Scheller während der Vernissage der Kunstausstellung