Klaus Franz

1975 kommt Franz nach einer Lehre zum Drogisten und Fotofachhändler als Autolackierer zu den Rüsselsheimern. 1981 wird er in den Betriebsrat gewählt.  Als Opel-Betriebsrat schloss Franz 1994 an der Fachhochschule Frankfurt ein Studium als Diplom-Sozialarbeiter ab. In der Diplomarbeit thematisierte er die Integration gesundheitlich eingeschränkter Menschen in schlanken Produktionssystemen (lean production). Als parteiloses Mitglied war Franz von 1989 bis 1993 im Magistrats der Stadt Rüsselsheim. Im April 2013 wurde er mit dem Goldenen Wappen der Stadt Rüsselsheim für seine Verdienste ausgezeichnet.

Seit 2000 führte er den Gesamt-  und Konzernbetriebsrat an. Gleichzeitig übernahm er bei GM Europe (GME) die Leitung der ArbeitnehmerInnenvertretung und  vertrat  dabei 60. 000 Beschäftigte in Deutschland, Spanien, Portugal, Schweden, Großbritannien, Ungarn, Österreich,  Italien, Frankreich und Polen. Im Januar 2003 wurde er  Vize-Aufsichtsratschef.

Die Chefs kamen und gingen; Klaus Franz blieb. Knapp 37 Jahre seines Lebens verbrachte der gebürtige Schwabe bei Opel. Als Betriebsrat wurde er zum Gesicht eines Unternehmens, das zuletzt von Krise zu Krise stolperte. Im März 2012 war nun Schluss: Franz (59) verabschiedet sich in die arbeitsfreie Phase seiner Altersteilzeit.

Keiner aus der Belegschaft wurde so mächtig, kaum einer kämpfte so entschlossen für einen Neustart des traditionsreichen Autobauers wie Franz. Lange galt er als „heimlicher Manager der Marke mit dem Blitz “ auch, weil er Konflikte mit dem US-Management nicht scheute und es ihm immer wieder gelang, medienwirksam den Finger in die Wunde zu legen.

Klaus Franz mit dem früheren Opel-Chef Nick Reily

Moderator und Pragmatiker
Seine Popularität verdankt Franz vor allem dem Umstand, dass er mit MitarbeiterInnen und ManagerInnen ebenso gut kann wie mit Journalisten. Wer mit ihm zu tun hatte, erlebte den verheirateten Vater zweier erwachsener Söhne als Moderator und Pragmatiker. Franz verstand sich nicht als Klassenkämpfer, sondern als einer, der mit Hilfe der Belegschaft seinen Teil zur Gesundung des Unternehmens beitragen kann.

dpa 22.11.2011

Als ehrenamtliches Mitglied des Kuratoriums der Landesstiftung, „Miteinander in Hessen“ unterstützt Franz private Initiativen und bürgerschaftliches Engagement im Land Hessen.